




























Die reliefartigen Pinselstriche sprechen nicht nur das Sehen an, sondern auch das körperliche Gedächtnis des Betrachters, seine Fähigkeit, „mit den Augen zu fühlen“. Diese Texturen wecken den Wunsch, die Oberfläche zu berühren, die Materialität zu spüren und Form und Rhythmus wahrzunehmen.  Die Impasto-Malerei ist nicht nur eine Technik, sondern eine Philosophie der Interaktion zwischen Betrachter und Kunstwerk. In diesem Ansatz liegt eine echte philosophische Tiefe: Er betont die materielle Natur der Kunst und ihre Verbindung zur realen Welt. Impasto wird zu einem Raum, in dem die Zeit, die in der Bewegung des Pinsels oder des Malmessers eingefangen wurde, eine physische Form annimmt. Jede Farbschicht ist nicht nur Farbe, sondern auch die Spur der Berührung des Künstlers, die Energie, die Geste und den Gedanken, die das Werk prägen, hinterlässt.
Plastische Kunst untersucht das Zusammenspiel von Form und Raum und das dialektische Widerspruch zwischen ihnen. Die Form, als volumig und statisch, bestimmt die Struktur, während der Raum freie Dynamik, Veränderung und Erweiterung ermöglicht. Dieser Widerspruch erlaubt eine Interaktion, in dem Form und Raum nicht nur koexistieren, sondern einander beeinflussen und ein Gefühl einer lebendigen, sich wandelnden Welt schaffen. Was das Zusammenspiel von Form und Farbe betrifft, so kann Farbe nicht nur ein dekoratives Element sein, sondern ein aktiver Teilnehmer, der die Form betont oder transformiert. Sie kann die Form sowohl unterdrücken (indem sie mit ihr verschmilzt) als auch verstärken, Kontraste und Akzente setzen, was Möglichkeiten für den Syntheseprozess eröffnet. In der idealen Kombination konkurrieren Form und Farbe nicht, sondern ergänzen sich, verstärken die Ausdruckskraft und die wahrgenommene Dynamik des Werkes. Die Suche nach diesem Syntheseprozess ist ein Streben nach Harmonie, bei dem jedes Detail nicht gegen das andere, sondern zum gemeinsamen Eindruck beiträgt. Farbe und Form werden nicht nur zu Elementen der Darstellung, sondern zu organischen, miteinander interagierenden Teilen, die einen Raum schaffen, der nicht nur visuell, sondern auch emotional erlebbar wird.